Schon als Kind tauchte Erdbeermilcher tief in bunte Fantasiewelten ein. Anime-Serien wie Naruto, Sailor Moon oder Inuyasha waren für sie nicht nur Unterhaltung, sondern der Startschuss für eine lebenslange Leidenschaft: das Zeichnen. Stundenlang skizzierte sie Figuren in Heften oder sogar mitten im Unterricht.
Mit 13 Jahren entdeckte sie dann die Welt des Cosplays für sich. Ihr erstes Kostüm war Haruhi Suzumiya – bestellt aus China, wie sie erzählt, denn selbst nähen konnte sie nicht. Fotos existieren leider nicht mehr, aber die Begeisterung für Cosplay ist bis heute geblieben.
Nach ihrem Illustrationsstudium, das sie im Oktober 2024 abschloss, schlug sie sofort einen neuen Weg ein: die Tattoo-Ausbildung. Heute fließt ihre gesamte kreative Energie in Designs für die Haut. „Ich zeichne zwar weniger klassische Illustrationen als während des Studiums, aber dafür widme ich mich voll und ganz Tattoo-Designs“, sagt sie.

Dabei konzentriert sie sich besonders gern auf Anime- und Manga-Motive in Schwarz-Weiß, die sie nicht nur zeichnerisch, sondern auch ästhetisch am meisten faszinieren. Neben Anime prägten auch amerikanische Comics wie Batman ihren Stil. Besonders gern zeichnet sie weibliche Figuren – „sie machen einfach mehr Spaß und sind leichter darzustellen“. Dieser Fokus zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeiten.
Auch das Streaming begleitet sie schon seit ihrer Jugend. Bereits mit 15 versuchte sie sich an Let’s Plays, doch erst später konnte sie mit besserem Internet wirklich loslegen. „Ich weiß gar nicht genau, warum ich streamen wollte – aber sobald ich angefangen habe, hat es einfach unglaublich Spaß gemacht.“
Heute gönnt sie sich zwar eine Pause, bleibt aber auf Social Media aktiv und plant langfristig ein Comeback. Beim Gaming wechseln ihre Leidenschaften im Laufe der Jahre: von League of Legends über Valorant bis hin zu Fortnite. Doch ihr absolutes Herzensspiel bleibt Cyberpunk 2077: „Night City ist mein zweites Zuhause.“
Auch wenn sie ihre Kostüme nicht selbst näht, steckt in jedem Cosplay viel Liebe zum Detail. „Die Perücken zu schneiden und zu stylen kann Stunden dauern. Und auch beim Make-up nehme ich mir viel Zeit, damit es so nah wie möglich am Charakter ist.“

Besonders gern erinnert sie sich an Marin aus Dress up Darling und Lucy aus Cyberpunk 2077 – zwei Cosplays, in denen sie sich am wohlsten fühlte. Ein Traum bleibt jedoch noch offen: Asuka Langley aus Neon Genesis Evangelion.
In ihrer Zukunft sieht sich Erdbeermilcher vor allem als Tattoo-Artistin, während Streaming ein leidenschaftliches Hobby bleiben soll – mit der Option, es größer zu machen, falls sich die Chance ergibt. „Realistischer ist aber Tätowiererin. Trotzdem: Vollzeitstreamerin wäre ein Traum.“
Zum Schluss richtet sie sich an ihre Community: „Ich bin einfach dankbar für alle, die mich auf meinem Weg begleiten – ob beim Cosplay, beim Streamen oder jetzt auch beim Tätowieren. Ohne euch hätte ich sicher öfter gezweifelt. Ich hoffe, dass ich euch inspirieren kann, das zu tun, was euch Spaß macht.“