Die Strafzollpolitik von Donald Trump hat nicht nur traditionelle Industriezweige unter Druck gesetzt, sondern auch die weltweit florierende Gaming-Branche empfindlich getroffen.
Steigende Preise für PC, Konsolen und Zubehör
Ein zentraler Effekt der US-Zollpolitik ist der spürbare Anstieg der Konsolenpreise. Da ein Großteil der Gaming-Hardware in Ländern wie China, Vietnam und Kambodscha gefertigt wird – die nun mit Zöllen zwischen 34 % und 49 % belegt sind – steigen die Importkosten massiv.
Das kann sich direkt auf den Endpreis auswirken: Eine PlayStation 5 oder Xbox Series X könnte dadurch um bis zu 40 % teurer werden. Auch Zubehör ist betroffen.
Controller, Headsets, Monitore und selbst Gaming-PCs unterliegen denselben Zollaufschlägen. So kann ein Gaming-PC im Extremfall bis zu 400 Euro mehr kosten als vor der Einführung der Zölle.
Produktionsverlagerung: Grund für die Erhöhten Preise
Obwohl US-Zölle direkt nur den amerikanischen Markt betreffen, können sie auch in Europa zu Preissteigerungen führen. Gründe dafür sind unter anderem die Umleitung globaler Lieferketten, weltweit steigende Produktionskosten, der Verlust von Skaleneffekten und globale Preisstrategien großer Konzerne.
Diese Faktoren sorgen dafür, dass sich höhere Kosten oft auch auf europäische Verbraucher übertragen. Um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, haben Hersteller wie Nintendo begonnen, ihre Produktion aus China zu verlagern – beispielsweise nach Vietnam.
Diese geografische Anpassung sollte eigentlich helfen, die Risiken zu streuen. Doch auch diese neuen Produktionsstandorte geraten zunehmend ins Visier der US-Zollpolitik, was die Kostenstruktur der Unternehmen weiter belastet.
Nintendo hat etwa als Reaktion die Vorbestellungen der Switch 2 in den USA ausgesetzt – ein deutliches Signal für die angespannte Lage.
Diese Preissteigerungen könnten die Nachfrage nach neuen Konsolen, Zubehör und Gaming-PCs deutlich bremsen. Etwas stabiler zeigen sich digitale Inhalte. Da diese keine physischen Lieferketten durchlaufen, entfallen Zölle und logistische Aufschläge.
Downloads und digitale Spiele könnten daher eine attraktivere Alternative für Konsumenten darstellen, auch wenn sie die Hardwareproblematik nicht lösen können.
Die Gaming-Industrie ist nicht in der Lage, ihre komplexen Lieferketten kurzfristig vollständig umzustellen. Langfristige Produktionsverträge, technische Anforderungen und logistische Abhängigkeiten erschweren schnelle Anpassungen – was die strategische Planung deutlich komplizierter macht.
Fazit
Wie sich diese Entwicklungen langfristig auswirken, hängt von weiteren politischen Entscheidungen sowie der strategischen Reaktion der beteiligten Unternehmen ab.
Schon jetzt gibt es einige Staaten, die Abkommen mit Donald Trump schließen möchten, um die Zollpolitik der USA zu umgehen. Es hängt also sehr stark davon ab, ob beispielsweise die EU ihren Anti-Trump-Kurs weiterhin hartnäckig verfolgt oder sich ihm annähert.
Die Zölle sind Teil von Trumps wirtschaftspolitischer Strategie, mit der er die heimische Produktion stärken, Handelsungleichgewichte reduzieren und seine Wahlversprechen zur Förderung der US-Industrie umsetzen möchte.