Die Gewerkschaftsmitglieder der STJV-Sektion bei Arkane Studios haben einen offenen Brief an die Führung von Arkane, Zenimax, Microsoft und Microsoft Gaming veröffentlicht. Darin fordern sie, dass Microsoft jegliche Unterstützung für Israel im Zuge des Gaza-Konflikts einstellt.
„Microsoft hat keinen Platz als Komplize eines Genozids“, heißt es in dem Schreiben vom 7. August 2025. Die Arkane-Belegschaft unterstützt die Boycott-, Divestment- und Sanctions-Bewegung (BDS) sowie die Kampagne „No Azure for Apartheid“. Ziel ist es, den Technologiekonzern zum Abbruch seiner Geschäftsbeziehungen mit israelischen Institutionen zu bewegen.
Die Gewerkschaft erklärt: „Als Microsoft-Mitarbeiter wollen wir nicht Teil eines Projekts sein, das Leid in Gaza verursacht. Wir sehen es als unsere Pflicht, als Tech-Beschäftigte Alarm zu schlagen und sicherzustellen, dass unsere Technologien den Unterdrückten eine Stimme geben – nicht deren Untergang beschleunigen.“
Bereits am 10. April 2025 hatte die palästinensisch geführte BDS-Bewegung zu einem Boykott aller Microsoft-Gaming-Produkte aufgerufen, darunter Xbox-Konsolen, Headsets sowie Spiele von Bethesda Softworks und Activision Blizzard. Hintergrund ist der Vorwurf, Microsoft sei „eines der am stärksten verstrickten Technologieunternehmen“ in Israels Besatzungspolitik.
Nach dieser Ankündigung unterzeichneten über 2.000 Microsoft-Mitarbeiter die Petition „No Azure for Apartheid“. Sie fordert, alle Verbindungen zum israelischen Militär zu kappen und eine unabhängige Prüfung durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Microsoft-Produkte in Menschenrechtsverletzungen – in Gaza oder anderswo – verwickelt sind.
Laut STJV ignoriert Microsoft diese Forderungen bislang. Der offene Brief verweist auf die eigenen Menschenrechtsverpflichtungen des Konzerns, wirft ihm jedoch vor, sowohl Teams als auch Kunden im Stich zu lassen. Die Untätigkeit könne nicht nur den Ruf der Mitarbeiter, sondern auch die Marktchancen der Spiele beeinträchtigen – und damit langfristig Arbeitsplätze gefährden.
Die Gewerkschaft fordert konkret:
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Sofortige Beendigung aller laufenden und künftigen Verträge mit den israelischen Streitkräften
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Offenlegung sämtlicher Verbindungen zum israelischen Militär
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Öffentliche Überprüfung von Technologien, Dienstleistungen, Verträgen und Investitionen auf Menschenrechtskonformität
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Aufruf zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in Gaza
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Schutz pro-palästinensischer Meinungsäußerung
Im Mai hatte Microsoft eine interne Überprüfung gestartet, nachdem Vorwürfe laut wurden, Azure- und KI-Dienste würden vom israelischen Verteidigungsministerium genutzt, um Zivilisten im Gaza-Krieg ins Visier zu nehmen. Zwar bestätigte der Konzern die Zusammenarbeit in Form von Software, Cloud- und KI-Diensten, betonte jedoch, es gebe „bislang keine Beweise“, dass diese Technologien zur gezielten Schädigung von Menschen eingesetzt wurden.
Quelle: gamesindustry.biz