Die bekannte Streamerin Emiru hat auf X geschildert, dass sie während der TwitchCon 2025 bei einem Meet & Greet von einem Mann angegriffen wurde. Der Täter soll mehrere Sicherheitsabsperrungen überwunden haben, bevor er sie am Gesicht packte und versuchte, sie zu küssen.
Scary moment at TwitchCon involving Emiru pic.twitter.com/9MaAXDrPFi
— yeet (@Awk20000) October 18, 2025
„Er durfte einfach durch mehrere Barrieren laufen, sogar vor dem Meet & Greet eines anderen Creators, um zu mir zu kommen“, schreibt Emiru. Zum Glück sei der Angriff nicht erfolgreich gewesen, doch viele Menschen hätten ihr gesagt, dass es „viel schlimmer hätte ausgehen können“.
Besonders erschüttert zeigte sich Emiru nicht nur über den Vorfall selbst, sondern über die Reaktion der Veranstalter. „Ehrlich gesagt bin ich viel verletzter darüber, wie Twitch während und nach dem Vorfall damit umgegangen ist“, erklärte sie. Laut ihrer Darstellung standen mindestens drei oder vier Sicherheitskräfte der TwitchCon in unmittelbarer Nähe, griffen aber nicht ein.
Nur ihr eigener Sicherheitsmann, den sie privat engagiert hatte, habe reagiert. Dieser sei in der Vergangenheit sogar von TwitchCon ausgeschlossen worden, nachdem er einen Stalker festgehalten und der Polizei übergeben hatte – ein Vorgehen, das Emiru rückblickend als gerechtfertigt ansieht.
Nach dem Angriff fühlte sich die Streamerin von der Eventorganisation im Stich gelassen. „Die Frau, die mich weggeführt hat, war meine persönliche Managerin. Hinter der Bühne haben sich nur sie und ein Freund um mich gekümmert. Kein einziger Mitarbeiter von TwitchCon hat mich gefragt, ob ich in Ordnung bin oder was passiert ist“, berichtet sie.
Besonders enttäuschend sei für sie gewesen, dass Sicherheitskräfte hinter dem Stand anschließend über den Vorfall gelacht hätten. Ihr Freund habe gehört, wie sie gesagt hätten, sie hätten gar nichts mitbekommen, und danach einfach das Thema gewechselt.
Für zusätzliche Empörung sorgte Twitchs öffentliche Stellungnahme, in der es hieß, der Angreifer sei sofort gefasst und festgehalten worden. Emiru widerspricht dem entschieden: „Das ist schlicht eine Lüge. Er durfte nach meinem Meet & Greet einfach weggehen. Ich habe erst Stunden später gehört, dass er festgenommen wurde – und nur, weil meine Managerin darauf bestanden hat.“
Als Konsequenz hat Emiru angekündigt, in Zukunft keine TwitchCon mehr zu besuchen. „Ich war zehn Jahre lang immer wieder dort, aber das war meine letzte TwitchCon“, erklärte sie. Sie habe sich weder geschützt noch ernst genommen gefühlt. Besonders beunruhigend sei für sie die Vorstellung, wie sich andere Creator ohne eigenes Sicherheitsteam fühlen müssten. Sie rät ihren Kolleginnen und Kollegen, genau zu überlegen, ob sie unter solchen Umständen noch an derartigen Veranstaltungen teilnehmen wollen.