Die Gerüchte, dass Activision im Konzern langsam überhand gewinnt hielten wohl die meisten Fans in der Szene für humbug. Nachdem auf der Blizzcon jedoch das Diablo-Disaster diese Gerüchte bestärkten, leistet sich Blizzard einen weiteren Fehltritt, der ihnen mit Sicherheit noch übel aufstoßen wird. Mit einer Nachricht stampft der Konzern eine gesamte Profi-Szene eines ihrer Franchises ein. Die Fans von Heroes of the Storm sind entsetzt über die Entscheidung, dass es im kommenden Jahr 2019 weder das Heroes of the Storm Amateur-Event Heroes of the Dorm noch die globalen Meisterschaften geben wird.
Nicht unbedingt die Entscheidung an sich ist dabei der Aufreger, sondern viel mehr der Umgang mit dem Abschmettern der Szene. Die Vermutungen von Budgetkürzungen, die die Heroes-Szene treffen könnten waren wohl schon länger im Raum, weshalb viele Akteure der eSport-Szene etliche Mails an die Verantwortlichen von Blizzard schicken. Darauf hin gab es keine Antwort.
Mit der HGC bricht der letzte Teil des wettbewerbsorientierten Heroes of the Storm weg und das sorgt schon jetzt für einen fetten Shitstorm. Doch nicht nur die Profi-Szene, sondern ebenso die Amateur-Szene mit dem Event “Heroes of the Dorm” gibt es nicht mehr. Dabei zeichnete dieses Event meiner Meinung nach das Spiel aus. Hierbei wurde der Fokus auf den Nachwuchs gelegt und durch große Events an den amerikanischen Universitäten, Stipendien für die Gewinner ausgehändigt.
Wie sieht meine Meinung zu dem ganzen Thema aus? Ich selbst spiele Heroes nicht und kenne mich mit der Szene nicht aus. Auch wenn Blizzard nie Spielerzahlen veröffentlicht hat denke ich, dass es mit Abstand am wenigsten Spielern von allen Titeln hat. Doch nicht nur die Spielerzahlen, sondern ebenso die daraus resultierenden Zuschauerzahlen wirken mehr als mau auf mich. Zwar gibt es ordentliches Preisgeld und mit mehr als 400.000 US-Dollar gehören die besten der Besten zu den reichsten eSport-Earnern, jedoch stammt dieser Gewinn meistens von Hauseigenen Blizzard-Events. Es wurde in meinen Augen sehr viel Geld in Heroes of the Storm investiert und brachte nur mäßigen Erfolg. Ein Grund also den Schlussstrich zu ziehen?
Ich denke nicht! Wie wir anhand vom Beispiel Starcraft II sehen konnten, ist ein Investment der Community durchaus sinnvoll und in jedem Fall besser, als eine gesamte Szene lahm zu legen. Bereits jetzt trenden auf den sozialen Medien die Kritiken über Blizzard und ihre Entscheidung, die HGC zu canceln.
Die einstigen Gerüchte, dass Activision die Überhand im Konzern gewinnt scheinen langsam aber sicher wahr zu werden. Blizzard hat mit dieser Entscheidung sehr viele Existenzen geschädigt. Viele Caster und Profispieler wissen aktuell nicht wirklich, wie sie ihren Lebensunterhalt weiterhin verdienen können. Die ersten Caster öffnen sogar ihre Direkt-Nachrichten um evtl. an Jobs zu kommen, während es andere Progamer zu anderen Titeln verschlägt.
Ich mache mir persönlich sehr viele Sorgen und frage mich, ob das unter dem ehemaligen Chef von Blizzard auch soweit gekommen wäre? Auf der anderen Seite muss man Blizzard verstehen. Was bringt es sehr viel Geld in eine Community zu buttern, ohne dass es lukrativ ist?
Ein Kommentar
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