Ubisoft sieht sich aktuell wachsendem Druck durch einen Investor ausgesetzt, das Unternehmen von der Börse zu nehmen, nachdem die Aktienkurse auf der Londoner Börse weiter gesunken sind.
Nur wenige Tage nach einem dramatischen Absturz der Ubisoft-Aktien auf ein 10-Jahres-Tief – ausgelöst durch die gemischte Resonanz auf das neue Spiel Star Wars Outlaws – tritt ein Investor an die Öffentlichkeit und fordert, das Unternehmen zu privatisieren. Diese Entwicklungen führten zu einem weiteren Rückgang der Aktien, die am Montag bei 13,66 Euro schlossen.
In einem offen veröffentlichten Brief erklärt die Investmentfirma AJ Investments, dass Ubisoft stark unterbewertet sei und eigentlich einen Aktienwert von 40 bis 45 Euro haben sollte. Die Hedgefonds-Gesellschaft äußert zudem Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens und kritisiert das aktuelle Management.
„Ubisoft wird derzeit schlecht geführt, und die Aktionäre sind praktisch Geiseln der Familie Guillemot und von Tencent, die von der Situation profitieren“, heißt es in dem Brief. „Das Management ist darauf fixiert, die Investoren durch kurzfristige Quartalsergebnisse zu beeindrucken, anstatt langfristig Strategien zu entwickeln, die den Spielern ein außergewöhnliches Erlebnis bieten. Unser Unternehmen hat tiefgehende Kenntnisse der Gaming-Industrie. Wir waren langfristig Aktionär bei Activision Blizzard und haben vor einigen Wochen begonnen, uns bei Ubisoft einzukaufen und unseren Anteil stetig zu erhöhen.“
AJ Investments schlägt vor, dass Ubisoft privatisiert werden sollte, wobei Tencent als bedeutender Partner und Anteilseigner agiert. Zusätzlich fordert das Unternehmen ein umfassendes Kostensenkungsprogramm sowie eine Optimierung der Mitarbeiterzahl, um konkurrenzfähiger mit Branchenführern zu werden.
„Diese Schritte erfordern schwierige Entscheidungen, sind aber notwendig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Überlebensfähigkeit von Ubisoft zu sichern“, so die Stellungnahme weiter. AJ Investments verweist dabei auch auf die bereits erfolgten Entlassungen der letzten Jahre.
Darüber hinaus fordert das Unternehmen tiefgreifende Veränderungen im Management, einschließlich der Ernennung eines neuen CEOs, der Yves Guillemot ersetzen soll.
Bisher hat Ubisoft weder auf den Brief noch auf Anfragen nach einer Stellungnahme reagiert. Laut Informationen des Wall Street Journal hält AJ Investments derzeit weniger als 1 % der Ubisoft-Aktien.
A ‘Significant Minority Shareholder’ in Ubisoft is Pressuring the Company To Go Private As Share Prices Continue To Fallhttps://t.co/KofWCwEsSk
— Tom Henderson (@_Tom_Henderson_) September 9, 2024
Quelle: Insider-Gaming
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