Ich bekam die Möglichkeit die Beta von Moonstone Island zu testen und schon als ich die Beschreibung des Spiels las wurden mir die Parallelen zu dem Ghibli Film „Kiki’s kleiner Lieferservice“ bekannt, doch auch Ähnlichkeiten zu Stardew Valley und Pokémon sind zu finden. So müssen wir ab einem bestimmten Lebensjahr (im Film 13) für ein Jahr von Zuhause weg, um unsere Ausbildung zum Alchemisten (im Film Hexe) abzuschließen. Dabei können wir unseren Wohnort selbst aussuchen und fliegen dort mit dem Besen der Eltern hin.
Doch bevor wir dies tun können, stellen unsere Eltern noch einmal sicher, dass wir alles wissen, was wir für unser Abenteuer brauchen und gehen mit uns das Tutorial durch. So lernen wir Pflanzen zu ernten und neu anzubauen, was uns den Stardew Valley-Aspekt des Spieles näher bringt. Hierbei erhalten wir von unserem Vater auch gleich die üblichen Werkzeuge für unsere Reise.
Während der Gartenarbeit fiel mir dann auch das Elternhaus auf, in dem wir leben, welches mir als Ghibli-Fan recht bekannt vorkam und welches deutlich zeigt, dass die Entwickler kein Geheimnis aus den Verbindungen zu den Ghibli-Filmen machen.
Auch im weiteren Verlauf des Spieles fallen einem immer mal wieder Gemeinsamkeiten und Referenzen zu den Filmen auf, so zum Beispiel die Rußmännchen aus Chihiro als fangbare Geister oder der Name der Wirtin, die uns in der neuen Stadt aufnimmt. Als Fan der Ghibli-Reihen finde ich diese kleinen Gemeinsamkeiten sehr schön und es freut mich immer wieder, wenn ich etwas entdecke, was mich an die Filme erinnert.
Aber ich schweife ab. Nachdem wir dann bei unserem Vater im Tutorial gezeigt haben, dass wir die Gartenarbeit beherrschen, erhalten wir von ihm ein Amulett, in dem später unsere Geister beherbergt werden. Außerdem dürfen wir unseren ersten Geist als Gefährten aussuchen. Wo wir auch beim Pokémon-Aspekt von Moonstone Island sind. Denn wie in Pokémon dürfen wir uns einen von drei Geistern aussuchen, was in meinen Augen ebenso eine klare Hommage an die Pokémon-Reihe ist.
Haben wir dies getan, kommt auch sogleich der erste wilde Geist aus dem Wald, an dem wir unser Kampfgeschick auf die Probe stellen können. Hier hat sich Studio Supersoft sich was schönes einfallen lassen. Denn das Kampfsystem basiert auf Karten, welche zu Beginn nicht besonders leicht überschaubar sind, jedoch durch unbegrenzte Zeitlimits ohne Druck erlernbar sind. So braucht man sich während der Kämpfe nicht die Sorgen machen, dass die Felder vertrocknen oder man zu spät ins Bett komm – sowohl im Spiel als auch im realen Leben. Denn Moonstone Island macht süchtig.
Haben wir also das Interface des Kampfes verstanden, können wir direkt damit loslegen, unseren ersten Geist zu besiegen. Hierbei haben wir die Karten zur Auswahl, die unser Geist derzeit beherrscht. Vom Zerstören vom gegnerischen Schild, sowie Angriffskarten des Geisttypen. In meinem Fall habe ich mich für den Elektrotypen entschieden. So habe ich es einmal geschafft den Gegner zu betäuben, was ihn für eine Runde außer Gefecht setzt und unseren Geist vor einer Attacke schützt, als auch die Möglichkeit, mit unseren Angriffen Bonusschaden zu verursachen, da unser Gegner ungeschützt ist.
Würden wir den feindlichen Schild nicht zerstören, so würde der Schaden immer weniger werden oder gar komplett abgeblockt werden. Hat der Gegner beispielsweise einen Schild von 3 und wir greifen mit einer 2- Schaden-Attacke an, so werden wir abgeblockt, greifen wir mit einer 5-Schaden- Attacke an, verursachen wir 2 Schaden ( 5 Schaden – 3 Schild = 2 Damage). Den Schild zu zerstören ist dabei aber nicht immer leicht. Wir ziehen jede Runde 5 zufällige Karten von unserem Stapel, ob nun eine dabei ist, die einen Schild zerstört, hängt vom Glück und der entsprechenden Wahrscheinlichkeit – wie viele dieser Karten wir im Deck besitzen – ab.
Fangen wir neue Geister mithilfe der Blumen – die unsere Eltern uns gaben oder die wir selbst angebaut haben – so gesellen diese sich direkt zu unserem Geist ins Amulett. Allerdings ist dort nur Platz für maximal drei Geister. Erst mit einer Geisterscheune bei unserem Zuhause kommen mehr Slots für unsere Gefährten dazu.
Jeder Geist in unserem Amulett nimmt an einem Kampf teil, haben wir also 3 Geister, können diese auch im Kampf eingesetzt werden und folglich werden auch die entsprechenden Karten in unser Deck hinzugefügt.
Natürlich können wir nicht einfach auf den Gegner mit all unseren Karten einschlagen, sondern uns stehen lediglich 3 Aktionspunkte zur Verfügung. Eine normale Karte kostet im Regelfall 1 Punkt, stärkere Karten auch gerne mal 2-3 Punkte. Es gibt aber auch Sonderkarten welche keine Punkte kosten, diese haben verschiedene Effekte wie die Kosten bestimmter Karten auf null zu senken, Karten neu zu ziehen oder welche abzuwerfen die man aktuell nicht gebrauchen kann.
Am Ende einer jeden Runde werden alle verbliebenen Karten auf einen Ablagestapel getan und 5 neue gezogen. Sind keine Karten zum Ziehen mehr da, wird der Ablagestapel wieder neu in das Deck gemischt. So muss man jede Runde überlegen, wie man die Karten auf der Hand am besten nutzt und ggf. auch gute Karten mal ungenutzt wegwerfen, um auf eine bessere Gelegenheit zu warten, was dazu führt, dass jeder Kampf anders ist, da man nie weiß welche Karten man nun bekommt.
Haben wir das Tutorial durch, können wir uns auf den Weg in unser Abenteuer auf der Insel Moonstone machen. Mit dem von unseren Eltern geschenkten Besen wollen wir uns eigentlich auf zu einer eigenen Insel machen, jedoch legen wir eine ungeplante Bruchlandung hin und landen auf der Insel Moonstone. Zu allem Überfluss verlieren wir alles Weitere, was wir geschenkt bekommen haben.
Während wir dann Nachts im Wald umherwandern, um unsere verstreuten Gegenstände einzusammeln, werden wir bewusstlos. Auch das erinnert stark an Stardew Valley, weil auch hier Bewusstlosigkeit eine Rolle spielt, wenn man nicht zeitlich ins Bett geht. Glücklicherweise werden wir von der Stadtvorsitzenden und Wirtin Osono – Name stammt auch aus Kiki –gefunden. Von ihr erhalten wir schließlich ein Zimmer und die restlichen verschwundenen Sachen. Auf der Insel gestrandet fing ich an mit meinem Hausbau. Hierbei steht mir ein Zelt zur Verfügung, welches meine Eltern mir geschenkt hatten.
Danach ging es weiter mit den üblichen Aufgaben wie Felder anlegen, Blumen pflanzen, Holz hacken, Steine zerkleinern und natürlich alle Dorfbewohner kennenlernen. Diese geben uns einige Aufgaben, um an Geld zu kommen und auch nützliche Hinweise für das weitere Spiel. Zum Beispiel wie man Minen findet um an Erze heranzukommen oder was es mit den Verliesen auf sich hat, die wir auf einigen Inseln finden können. Meistern wir diese bekommen wir eine dauerhafte Belohnung wie das Steigern unserer Grundausdauer.
Nachdem wir alle Grundlagen haben und unsere Felder vor sich hin wachsen, können wir uns aufmachen, die anderen Inseln zu erforschen. Ohne einen Besen, bleibt uns jedoch nur die Möglichkeit Brücken ins Ungewisse zu bauen oder – die günstigere Variante – einen Ballon zu benutzen. Dieser fliegt deutlich langsamer und schlechter als unser alter Besen und kostet auch mehr Ausdauer, aber ist immer noch günstiger als überall hin Brücken zu bauen ohne zu wissen, ob man in entsprechender Richtung überhaupt eine Insel erreicht.
Auf den anderen Inseln finden wir dann auch neue Geister und an denen wir unsere Tiere trainieren oder welche wir fangen können. Ohne angesprochene Scheune werden diese aber direkt wieder freigelassen, wenn unser Limit erreicht ist. Auch uns selbst können wir mit verschiedenen Aktionen trainieren: Hacken von Holz und Stein, mit Leuten reden, gegen Geister kämpfen, Geister züchten uvm.
Wenn wir Fertigkeiten oft genug nutzen, bekommen wir am Ende des Tages die Möglichkeit Talentpunkte im jeweiligen Talentebaum zu verteilen, dabei gibt es viele Möglichkeiten, die wir lernen können und die den weiteren Spielverlauf beeinflussen. Nun steht es uns frei das Jahr unserer Ausbildung zu verbringen wie wir es möchten, Verliese abschließen, Geister zähmen und besiegen, Ressourcen farmen und Felder bearbeiten, dazu – wie das Spiel verspricht – über 100 Inseln zum Erkunden, welche auch unterschiedliche Biome beherbergen sollen und nicht nur das bisher von uns entdeckte Waldbiom.
Abschließend kann ich sagen, dass die Spiele von Raw Fury mich noch nie enttäuscht haben. Ob Kingdoms Two Crowns, Per Apsera oder jetzt Moonstone Island. Alle Spiele sind wirklich mit viel Hingabe und Mühe gemacht und bieten dem Spieler ein einmaliges Spielerlebnis für viele Stunden Spielspaß und ich kann es gar nicht abwarten weiter Moonstone Island zu spielen und freue mich sehr darauf, wenn das Spiel neue Inhalte erhält.
Die Vermischung zwischen Pokémon und Stardew Valley mithilfe der Geister und Blumen zum Zähmen finde ich sehr gelungen. Ich habe beide Spiele gern gespielt und genieße es sehr das ich ein Spiel habe, welches beides so schön vereint. Anmerken muss man auch, dass die Geister selbst sehr schön gemacht sind, auch die Namen sorgen ab und an für ein Grinsen, wenn dann eine Lampe kommt, die einfach „Meister Lampe“ heißt. Auch die Verbindungen zu den Ghibli Filmen sind dezent und sehr gut in das Spiel eingearbeitet, springen Fans aber direkt in die Augen.
Die Grafik und Musik überzeugt ebenso auf allen Ebenen. Die Musik und Grafik passt sich sehr gut an den niedlichen Spielstil an und machen es somit zu einem Spiel, in dem man gern für mehrere Stunden einen Abend oder zwei verbringen kann. Moonstone Island ist ein Spiel, welches ich ohne Reue an meine Freunde oder Leserschaft empfehlen kann und hiermit tue. Und obwohl es ein Einzelspieler ist, kann man sich dennoch mit den anderen Freunden darüber erfreuen, wie die unterschiedlichen Inseln und Zuhause der Leute aussehen werden und welche Geister man zu fangen bekommt.