In dieser Woche hat sich in der Overwatch-Szene ein Ereignis abgespielt, was wohl noch in andere Bereiche des professionellen eSport für Gesprächstoff sorgen wird oder es bereits getan hat. Alles beging mit einem Tweet der Organisation “SecondWind”, die das Signing von Ellie für ihr Overwatch-Team bekanntgaben.
We’re happy to announce @ellie_ow will be the newest addition to our roster for this season of Contenders!
— Second Wind (@SecondWindGG) 22. Dezember 2018
Auf den ersten Blick für einen Szenemkenner nichts besonderes. Eine professionelle Organisation verpflichtet für die kommende Contenders-League ein Lineup und gibt nach und nach die Spieler dafür bekannt. Doch bereits einige Stunden nach dem Tweet wurden auf Reddit Stimmen laut, die sehr viel misstrauen dem Team und der Spielerin gegenüber aussprachen. Das Ranking ist zu gut für ein solch niedriges Level, die Person möchte ihren gesamten Namen nicht preisgeben und obwohl sie bereits auf Twitch gestreamt hat, haben noch immer Zweifler an der Identität der Spielerin gezweifelt. Demnach soll sie nicht selbst gestreamt haben.
Nach vielen negativen Kommentaren hat sich Ellie schließlich ein Entschluss gefasst: Am 3. Januar zog sie die Reißleine und hat ihren Rückzug aus Overwatch bekanntgegeben. Nun die Überrasschung: Die weibliche Streamerin Aspen der amerikanischen Organisation Cloud9 hat das Gerücht rund um Ellie aufgedeckt. Demnach handelt es sich um einen Spieler mit Namen “Punisher” der ein soziales Experiment durchführen wollte. Mit welcher Intension bleibt jedoch schleiherhaft.
Sogar Blizzard hat sich mit dem Team rund von SecondWind in Verbindung gesetzt und sie gar über den Vorfall informiert. So trennte sich das Team nach wenigen Tagen von ihrem neusten Mitglied und distanziert sich von jeglichen negativen Vorwürfen gegenüber des Spielers.
Was hat uns dieser Fall gezeigt?
Ein großer Teil der Szene hat legitim und wie nun zu erkennen ist mit Recht eine Sache aufgedeckt, die nicht sein kann. Während die andere Front auf Reddit und Twitter behauptet haben, dass Frauen genauso gut in der Lage wären, mit weniger Spielpraxis ein derart guten Skill an den Tag zu legen, wurde das hiermit entkräftigt. Dass die Female-Szene ein Problem hat, was spielerischer Natur ist und bestimmt nicht mit ständigen rumgeheule gelöst werden kann, steht für mich außer Frage.
In meinen Augen hat uns dieser Fall gezeigt, dass die Overwatch-Community ein gutes Auge dafür hat, wenn Misstände vorliegen. Merkwürdig am Fall ist, dass eine Organisation die nicht gerade den größten Namen hat, einen Spieler oder eine Spielerin verpflichtet, zu der es weder einen Namen, noch ein Gesicht noch sonstige Daten gibt. Zumal man bedenkt, dass das gesamte andere Roster mit diesem zusammenspielen muss und sicherlich bereits Probespiele mit dem Team absolviert haben muss. Warum ist dieses Trugbild nicht aufgefallen? Ein guter Schachzug des Teams oder einfach unprofessionalität?