Das Jahr neigt sich dem Ende und vor allem für mich als Aktionär und viele die es werden wollen, sind die Quartalszahlen mindestens genauso gut wie der Release Tag eines neuen Spieles. Bei Blizzard läuft es rund, vor allem aber geht der Wert des Unternehmens von Monat zu Monat immer weiter in die Höhe. Auch das dritte Quartal vom amerikanischen Konzern gibt Lust auf weitere Jahre. Denn die Umsätze konnten wiedereinmal gesteigert werden. Selbst einen neuen Unternehmer-Rekord stellte der Publisher mit ihrem neuen World of Warcraft-Teil* auf. Doch was ist der Grund, warum der Börsenkurs an einem Tag so dermaßen eingebrochen ist?
Noch vor der Blizzcon ist der Mitbgründer und langjährige CEO Mike Morhaime aus dem Unternehmen zurückgetreten. Das kam für viele Fans sehr überraschend und ließ direkt viele Gerüchte aufkommen. Will Activision etwa die Macht im Konzern an sich reißen? Sollen weniger lukrative Spiele, die Mike selbst sehr geliebt hat, nicht länger gefördert werden? Wird sich dadurch auch die Philosophie des Unternehmens ändern und sich anderen Mitbewerbern wie Ubisoft oder EA anpassen? Auch ich habe mit dem Gedanken gespielt, was an den Gerüchten dran sein könnte.
Schaut man sich jedoch einmal die Quartalsberichte an, wo wir beim eigentlichen Thema des Artikels sind, wird klar, dass Blizzard zum größten Teil der Erlöse im Unternehmen beiträgt. Durch den Release von World of Warcraft und einer erfolgreichen Overwatch-League-Season konnte das Unternehmen für den Konzern einen Nettogewinn von 189 Millionen Dollar erwirtschaften konnte. Activision kommt lediglich auf 112 Millionen Dollar.
Die Quartalszahlen waren für fast alle Unternehmen des Konzerns eher schlecht. Zwar stellte das Unternehmen mit 3,4 Millionen verkauften Einheiten von World of WarcrafT: Battle of Azeroth einen neuen Meilenstein auf, jedoch haben vor allem Overwatch und Hearthstone die Erwartungen der Fans und Anteilseigner nicht zufrieden gestellt. Die monatlichen aktiven Spieler sind ebenfalls in fast jedem Spiel von Activision-Blizzard gestiegen. Für einen kleinen Schock-Moment sorgte Destiny. Laut Publisher konnte das Spiel nicht die Erwartungen des Unternehmens erfüllen. Deshalb ist wohl auch für viele das Spiel zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt worden.
Die Aktie hat fast 12 Prozent verloren, weil die Zahlen sicherlich besser sein könnten, jedoch empfinde ich einen derartigen Absturtz für zu übertirben. Ihr müsst wissen, dass ein Einbruch einer Aktie erstmal schlimm zu sein scheint, aber ist das gesamte Unternehmen dadurch schlechter? Verdient Blizzard weniger? Wenn Aktionäre sich ein besseres Ergebnis gewünscht haben, heißt es nicht, dass das Unternehmen dadurch schlechter wird. Denn wie wir sehen expandiert Blizzard fleißig in andere Märkte. Die Overwatch-League kostet für ein Team pro Spot satte 30 bis 60 Millionen Dollar und mit Lizenzgeschäften wie bei Kelloggs oder Lego werden andere Geschäftszweige erschlossen. Blizzard ist in den letzten Jahren und vor allem mit dem Release von Hearthstone und Overwatch rapide gewachsen. Auch der Zukauf von King, dem Mobile-Hersteller der Candy Crush Saga hat dem Unternehme eine ausgezeichnete Position verschafft, um in dem dritten Sektor zu expandieren und Fuß zu fassen.
Die Blizzcon lockte in diesem Jahr 40.000 Besucher nach Anaheim und zudem Millionen Zuschuer vor die Bildschirme, doch sorgte auch ein Ergeignis besonders für Kritik. Denn Blizzard sorgte mit einem neuen Diablo-Teil, der ausschließlich für den Mobile-Markt ausgerichtet ist, für einen intensiven Shitstorm . Damit bestätigten sich sicherlich für viele die Theorie, dass Blizzard sich mehr und mehr der Konkurrenz anpassen möchte und mit weniger Produktionskosten, möglichst hohe Gewinne erwirtschaften möchte.
Doch als Aktionär ist das eine große Chance. Aus meiner Sicht wäre es zwar ohnehin besser gewesen, Diablo für PC, Konsole und Mobile mit einem Crossplay zu bringen, doch wenn es Blizzard mit ihrem Urgestein in China Fuß zu fassen, kann das für das Unternehmen bereits im nächste Jahr sehr großen Profit generieren.
Ich bin deshalb mehr als zuversichtlich, dass jetzt ein sehr guter Einstiegspunkt ist. Die Zukunftsaussichten von Activision-Blizzard sind noch immer fabelhaft und alleine Overwatch ist von Jahr zu Jahr ein immer größter und wichtigerer Sektor für den eSport, große Investitionen und somit vor allem für das Unternehmen. Ingame-Käufe von Call of Duty wachsen stetig und selbst mit einem toten Spiel ist es Blizzard gelungen, noch einmal auf den größten Peak seit Release zu kommen.
Starcraft is back and growing! Averages:
WCS Global Finals: 2018 vs 2017: 53k vs 33k (60% increase)
WCS Montreal: 2018 vs 2017: 36k vs 20k (75% increase)
WCS Valencia: 2018 vs 2017: 41k vs 23k (77% increase)
WCS Austin: 2018 vs 2017: 37k vs 23k (63% increase)
— SC2HL (@SC2HL) 29. Oktober 2018
Alle Informationen sind auch in den aktuellen Berichten zum zweiten und dritten Quartal einsehbar!