In diesem Artikel möchte ich ein paar wohlwollende Worte über die Streamerin Mahluna verlieren und ihr eine regelrechte Lobhymne widmen. Die Beschreibung, die ich im Folgenden über sie abgebe, mag sicherlich auch auf einige andere Streamerinnen zutreffen – aber auf die wenigsten wirklich.
Und obwohl ich für den Großteil der Streaming-Landschaft nur wenig Respekt übrighabe, verdienen jene wenigen, die mich tatsächlich überzeugen, unbedingt eine besondere Erwähnung.
Über Mahluna
Die Streamerin Mahluna, bürgerlich Mahzad, wuchs mit einem jüngeren Bruder und mehreren Halbgeschwistern auf. 2018 machte sie in Hanau ihr Abitur und begann anschließend ein Jurastudium in Gießen, das sie jedoch vorzeitig abbrach. Danach zog sie nach Berlin-Spandau.
Kurz nach ihrem 20. Geburtstag startete sie ihre Streaming-Karriere. Größere Aufmerksamkeit erlangte sie während des „Among Us“-Hypes, als sie regelmäßig mit bekannten Creatorn zusammenspielte und dadurch von Cross-Promotion profitierte.
Kurzzeitig geriet sie in den Fokus der „osu!“-Community, als ihr Cheating vorgeworfen wurde; die Anschuldigungen erwiesen sich später als unbegründet. Außerdem ist sie eine passable Schachspielerin und hat ihr Können im Rocket Beans-Format “Zugzwang” unter beweis gestellt.
Auf Twitch ist Mahluna vor allem mit Videogames präsent und spielt von Valorant über League of Legends auch gerne mal Singleplayer-Spiele.
Ihr Künstlername setzt sich aus ihrem Vornamen und „Luna“, der römischen Mondgöttin, zusammen. „Mahzad“ bedeutet im Persischen „Kind des Mondes“.

Eine Streamerin mit Haltung
Mahluna zeichnet sich meiner Meinung nach durch ihre authentische, reflektierte und sympathische Art aus und ist nicht zuletzt deswegen ein fester Bestandteil der deutschen Twitch-Landschaft. Besonders beeindruckend finde ich, dass sie – im Gegensatz zu vielen anderen Streamerinnen und Streamern hierzulande – Haltung zeigt und sich nicht einschüchtern lässt.
Ein Beispiel dafür war ihr offenes Ansprechen toxischer Zustände innerhalb der HandOfBlood-Bubble, obwohl sie damals noch eine deutlich kleinere Reichweite hatte.
Während viele größere Creator schwiegen, zeigte Mahluna Mut, Rückgrat und, ja, auch ordentlich Eier, indem sie diese Missstände öffentlich machte und damit das Image von HandOfBlood spürbar ins Wanken brachte.
Dass sie ihre Stimme erhoben hat und bereit war, sich gegen einen der größten deutschsprachigen Content Creator zu stellen, verdient in meinen Augen echten Respekt. Und ebenso respektabel ist, dass sie anschließend nicht zu stolz war, den Konflikt im privaten Rahmen auszuräumen und das Verhältnis wieder zu normalisieren.

Keine parasoziale Spielchen
Eine weitere Sache die sie für mich auszeichnet ist ihr Umgang mit Öffentlichkeit und Privatsphäre. Sie lebt ihre Beziehung offen, ohne daraus künstlich Content oder Clickbait zu machen, und verzichtet bewusst auf parasoziale Spielchen, die in der Streamingwelt leider oft gängig sind.
Viele Content Creator halten ihre Beziehungen heute bewusst geheim, weil sie befürchten, dadurch männliche Gooner-Fans mit parasozialen Bindungsstörungen zu verlieren, was negative Auswirkungen auf Reichweite, Abonnements oder Spenden haben könnte.
Mahluna hingegen geht offen mit ihrer Beziehung um und lebt sie ohne künstliche Geheimhaltung. Gerade das wirkt auf mich erfrischend ehrlich und authentisch, eine Eigenschaft, die vielen anderen weiblichen Streamerinnen, die sich zu stark an die Erwartungen ihrer männlichen Zuschauerschaft anpassen, häufig fehlt. Hinzu kommt, dass sie sich, anders als viele Content-Creatorinnen, klar und ungekünstelt ausdrücken kann.
Während manche Streamerinnen wie Fibii, Honeypuu und ähnliche Vertreterinnen der Szene nach meinem Empfinden kaum einen vollständig deutschen, anglizismusfreien Satz herausbekommen und dabei ein oft übertrieben aufgesetztes „Twitch-Vokabular“ verwenden, bei dem man beim Zuhören gefühlt eher an Niveau verliert, wirkt Mahlunas Sprachstil angenehm natürlich.
Ihr zuzuhören hat etwas Beruhigendes, und man hat den Eindruck, dass hier tatsächlich noch ein gewisses sprachliches Niveau vermittelt wird. Das alles und der Fakt, dass sie ein großer Anime-Fan ist, macht sie überaus attraktiv und sympatisch.

Echtheit statt Inszenierung
Eine weitere wesentliche Eigenschaft macht Mahluna für mich zur sympathischsten Streamerin der gesamten DACH-Region.
Mit ihr erleben die Zuschauer eine Frau, die weder auf oberflächliche Reize noch auf künstlich erzeugtes Drama setzt, sondern mit Charme, Intelligenz und echter Natürlichkeit überzeugt.
Sie zeigt, dass man auch ohne Showeffekte, sexualisierte Inszenierungen oder fragwürdige Kooperationen erfolgreich sein kann – einfach, indem man authentisch bleibt und den Content produziert, hinter dem man selbst steht.
Ob beim Gaming, im Austausch mit ihrer Community oder bei gesellschaftlichen Themen: Sie bleibt respektvoll, klug und nahbar. Ihre Inhalte wirken durchdacht, ohne belehrend zu sein, und humorvoll, ohne ins Banale abzurutschen.
Für mich steht Mahluna sinnbildlich für eine neue Generation von Streamerinnen, die beweisen, dass Authentizität, Intelligenz und Empathie kein Gegensatz zu Erfolg sind, sondern seine Grundlage, gerade in einer hypersexualisierten Onlinewelt, in der viele weibliche Creatorinnen aus meiner Sicht verstärkt auf entsprechende Mittel setzen, um Klicks zu chasen.
