Eine niederländische Verbraucherorganisation hat eine Sammelklage gegen Sony eingereicht. Die Organisation Massaschade & Consument wirft Sony vor, die Preise im PlayStation Store künstlich hochzuhalten und seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen, indem sie verhindert, dass Spieler digitale Versionen von PS4- und PS5-Spielen anderswo erwerben können.
Diese Klage reiht sich in ähnliche Verfahren ein, die kürzlich in Portugal und Großbritannien eingeleitet wurden. Allerdings betrifft diese spezielle Klage ausschließlich Einwohner der Niederlande.
Die Sammelklage, die erstmals von der niederländischen Technik-Website Tweakers entdeckt wurde, trägt eine klare Botschaft in der Überschrift: „Du zahlst zu viel für PlayStation-Spiele.“ Die mutmaßlichen überhöhten Preise werden als „Sony-Steuer“ bezeichnet, und es wird betont, dass alle PlayStation-Spieler in den Niederlanden ein Anrecht auf Entschädigung haben.
Am 17. Februar wandte sich die Organisation schriftlich an Sony, um das Unternehmen für den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung sowie für weitere rechtswidrige Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit der PlayStation 4 und 5 zur Verantwortung zu ziehen.
Einwohner der Niederlande können sich kostenlos der Sammelklage anschließen, indem sie ein einfaches Formular ausfüllen. Die einzige Voraussetzung ist, dass sie seit dem 29. November 2013 mindestens einen digitalen Kauf über den PlayStation Store getätigt haben. Zudem müssen sie mindestens acht Jahre alt sein.
Die Sammelklage gegen Sony wirft dem Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung im digitalen Spielevertrieb zu missbrauchen.
Digitale PlayStation-Spiele und In-Game-Inhalte können ausschließlich über den PlayStation Store erworben werden, wodurch Sony den Wettbewerb ausschaltet und die volle Kontrolle über die Preisgestaltung behält.
Dies führt laut den Klägern dazu, dass die Preise künstlich hochgehalten werden, während Verbraucher keine Möglichkeit haben, günstigere Alternativen in anderen Stores zu erwerben.
Die Kläger argumentieren, dass Sony damit gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstößt, das großen Unternehmen verbietet, ihre Marktmacht auf Kosten der Verbraucher zu nutzen.
Diese Praxis sei verbraucherschutzgefährdend, da sie Spieler finanziell belastet und ihnen die Wahlfreiheit nimmt. Die Sammelklage fordert daher eine Entschädigung für betroffene PlayStation-Kunden sowie eine Änderung der Vertriebsstrategie von Sony, um fairere Marktbedingungen zu gewährleisten.
Bereits im November 2023 wurde in Großbritannien eine 5-Milliarden-Pfund-Sammelklage gegen Sony wegen desselben Vorwurfs eingereicht.
Das Verfahren begann bereits 2022, doch die neuesten Dokumente zu dem Fall wurden Mitte 2024 veröffentlicht. Der Ausgang des Verfahrens ist jedoch noch unklar.
Via: Insider Gaming