Nach dem Achtungserfolg mit den ersten beiden Max Payne Spielen, veröffentlichte der finnische Entwickler Remedy Entertainment 2010 mit Alan Wake nicht nur eine komplett neue IP, sondern auch das erste Spiel unter Publisher Xbox Games. Zuvor sind Microsoft und Remedy eine Kooperation eingegangen, die später mit Quantum Break fortgesetzt werden sollte.
Alan Wake erlebte seinerzeit einen immensen Hype, da es den Horror im Stile eines Stephen King mit einem ambitionierten Gameplay zwischen Shooter und Erkundung verband. Der ganz große Erfolg blieb Alan Wake zwar aus, dennoch gilt der Titel mittlerweile als moderner Klassiker.
Eine treue Fangemeinde hat das Spiel außerdem über die Jahre hinweg immer wieder in die Diskussion gebracht und nicht zuletzt einen Nachfolger gewünscht. Nachdem Remedy mittlerweile wieder solo unterwegs ist und die Rechte an der Marke Alan Wake von Microsoft zurückbekommen hat, schienen die Zeichen einer Fortsetzung besser als je zuvor.
Und nun – am 27. Oktober 2023 – erscheint mit dem zweiten Teil tatsächlich die Fortführung der Geschichte um den Horrorautoren und hält sowohl für Fans als auch Quereinsteiger spannende Neuerungen bereit. Mit einem Alan Wake 2 Key könnt ihr euch direkt in das Abenteuer stürzen.
Neue Charaktere in Alan Wake 2
Eine der größten Neuerungen von Alan Wake II ist der Wechsel von einem Protagonisten hin zu zwei spielbaren Figuren. Man spielt abwechselnd sowohl Alan Wake selbst als auch Saga Anderson, wobei sich beide Figuren unterschiedlich spielen und im Gameplay andere Schwerpunkte aufweisen. Da sich Alan Wake in einer nicht realen Zwischenwelt befindet, sind seine Abschnitte wesentlich albtraumhafter und unwirklicher gestaltet. Man löst als Alan verzwickte Rätsel und muss immer wieder um die Ecke denken.
Hier zeigt sich, was Remedy als Entwickler aus Control – dem letzten Spiel des Studios – gelernt hat. Man verbindet Gameplay mit visuellem Storytelling und integriert intelligente Rätsel, die nicht immer offensichtlich sind. Wie auch Alan Wake in seiner Situation, so müssen sich Spielerinnen und Spieler mit der stetig wechselnden Umgebung auseinandersetzen, Hinweisen nachgehen und genau hinschauen. Die spielerischen Abschnitte von Saga Anderson setzen etwas mehr auf Action, aber auch Ermittlungsarbeit muss man in der Rolle der FBI-Agentin durchführen.
Unter anderem befragt man die Bewohnerinnen und Bewohner von Bright Falls nach Hinweisen und kombiniert diese, um der Wahrheit hinter den Morden nachzugehen. Saga kommt unweigerlich aber auch in Kontakt mit den übernatürlichen Gegnern dieser Spielwelt und muss einsehen, dass eine geladene Waffe in der Hand oftmals das beste Argument gegen die Schattenwesen darstellt. Wer den Vorgänger kennt, kennt auch die Besonderheit der Gegner in Alan Wake II. Erst wenn man einen Lichtkegel auf die Gegner wirft, können diese verwundet werden. Entsprechend muss man im Kampf immer zwischen Taschenlampe und Waffe wechseln, was eine angenehm taktische Komponente in das Kampfsystem einführt.
Die Entwickler von Alan Wake 2
Remedy Entertainment gilt seit Gründung des Studios in den 1990er Jahren als ein technisch enorm ambitioniertes Team. Die ursprünglich aus der Demoszene kommenden Entwickler haben bereits mit dem ersten Max Payne seinerzeit die Messlatte in puncto Grafik weit nach oben gehoben und auch die späteren Projekte waren in grafischer Hinsicht stets Ausnahmewerke. Wer sich im Jahr 3 von PlayStation 5 und Xbox Series nach echter Next-Gen sehnt, wird diese nun in Form von Alan Wake II erhalten.
Mit ihrem neuesten Spiel setzen Remedy nicht zuletzt auch dank sich stetig weiterentwickelnden hauseigenen Northlight-Engine einen Meilenstein. Nicht nur ist die grafische Qualität enorm hoch, auch stellt die Verbindung mit Spielgrafik und aufgenommenen Videoszenen von real aufgenommenen Schauspielerinnen und Schauspielern eine visuelle Ästhetik dar, die man so noch nie in einem Videospiel gesehen hat.